Digitale Optionen

Was sind Digitale Optionen? Es handelt sich hier um ein anderes, weniger gebräuchliches Wort für Binäre Optionen, die seit 2008 auch privaten Anlegern zur Verfügung stehen. Beide Begriffe sollen auf den Charakter dieser Optionen verweisen: Sie funktionieren auf zweierlei Weise, also digital oder binär. Der Anleger kann mit diesen Optionen grundsätzlich nur einen bestimmten Betrag gewinnen oder verlieren, wenn ein vorab definiertes Ereignis – das Steigen oder Fallen des Kurses, das Berühren einer Preisgrenze oder das Verbleiben in einer Range – eingetreten ist. Das ist der grundlegende Unterschied zum absolut fließenden Stopplossmanagement bei klassischen Wertpapieren, allerdings gibt es viele Möglichkeiten, die digitale oder binäre Grenze etwas auszuweiten.

Digitale Optionen: Grundfunktionen

Vom Grundsatz her bietet der Broker Digitale Optionen (häufiger als Binäre Optionen bezeichnet) auf einen bestimmten Basiswert, in einem bestimmten Typ und über eine bestimmte Laufzeit an. Das könnte wie folgt aussehen:

  • Der Basiswert ist der Aktienindex Dax, der Typ der Option ist Call oder Put (Steigen oder Fallen), die Laufzeit beträgt 24 Stunden (es gibt viele andere Möglichkeiten). Der Anleger entscheidet sich für einen Call auf den Dax. Wenn der Dax nach 24 Stunden höher notiert als zum Kaufzeitpunkt, hat der Anleger gewonnen. Der Broker schüttet eine Rendite von meist 78 bis 88 Prozent aus.
  • Der Basiswert ist das Währungspaar EUR/USD, der Typ der Option ist One Touch (einmalige Berührung einer Preisgrenze), die Laufzeit beträgt drei Stunden. Die Preisgrenze setzt der Broker auf 1,3540 fest. Berührt der Kurs diese Grenze, was auch heißen kann, dass er sie durchbricht und sich weiterbewegt, hat der Trader gewonnen. Auch ein “No Touch” ist möglich, der Trader gewinnt gerade beim Nicht-Berühren der Grenze, eine Spezialvariante ist “Double Touch”. Der Gewinn wird bei solchen schwierigen Optionen gewöhnlich in Form von sogenannten High Yields über mehrere Hundert Prozent ausgeschüttet, es können zum Beispiel 180 Prozent oder 350 Prozent und bei einigen Brokern sogar 700 Prozent werden.
  • Der Basiswert ist das Gold, der Typ der Option ist Range, die Laufzeit beträgt einen Monat. Die Range legt der Broker etwa zwischen 1.200 bis 1.300 Dollar pro Feinunze fest. Endet der Kurs des Goldes nach einem Monat in dieser Range (er kann sie zwischenzeitlich verlassen), hat der Trader gewonnen. Auch ein Out-of-Range kann vereinbart werden.

Speziellere Digitale Optionen sind der 60-Sekunden-Handel für Call- und Put-Optionen, der Option Builder für die Eigenkonstruktion einer Option und Varianten unter Einsatz von Zusatzfeatures wie “Early Closure” (dem vorzeitigen Schließen einer im Gewinn liegenden Option unter gewissem Gewinnverzicht) sowie das gegenteilige “Rollover”, also das Verlängern der Laufzeit einer Option, die vielleicht ihr Ziel noch erreichen könnte. Auch ein “Double Up” bieten einige Broker an, hierbei kann der Trader seinen Einsatz bei einer im Gewinn liegenden Option nochmals verdoppeln. Damit verdoppelt er allerdings auch sein Risiko, denn die Option kann bis zum Ende der Laufzeit auch wieder verlieren. Ein Double Up und gleichzeitiges Early Closure ist bei keinem Broker anzutreffen.

Wie viele Digitale Optionen gibt es?

Die meisten Broker bieten zwischen rund 50 bis 200 Basiswerte aus den Assetklassen Indizes, Aktien, Währungen und Rohstoffe an, auf jeden dieser Werte sind unterschiedliche Digitale Optionen möglich. Das bedeutet, jeder Trader findet eine sehr große Auswahl vor, die erfahrungsgemäß vollends genügt. Die meisten Händler konzentrieren sich auf etwa zwei bis drei bis maximal 15 Digitale Optionen.